Thanksgiving

Lange nichts mehr geschrieben hier! Irgendwie will man auch glaub ich am Anfang alles erzählen, und am Ende nimmt die Schreibmotivation schlagartig ab...und ja, das Ende ist nah! Zumindest für mich. In 2 Tagen schreibe ich meine letzte Klausur, danach ist es endgültig vorbei mit der Uni. Caspars letzte Klausur ist in 3 Tagen. Danach machen wir uns auf nach Melbourne für 4 Tage. Es gibt ja das grandiose Gerücht dass Sydney eher "kommerziell" ist und Melbourne viel "kultureller". Bestimmt die Hälfte aller Leute die ich hier kennengelernt hab hat den Spruch irgendwann mal losgelassen. Dann wolln wir doch mal sehen ob das stimmt! Da werde ich dann auch nochmal meinen Cousin Fahad treffen, für die die sich noch an meinen Hochzeits-Bericht erinnern. Wird bestimmt alles sehr cool! Wenn wir wieder in Sydney ankommen habe ich die Ehre eines One-Night-Stands mit Jan und Bastian. Die bleiben hier für eine Nacht und fahren dann weiter mit Caspar an die Ostküste. Für Jan und Bastian: Ja, es ist wahr, das macht ihr wirklich! Ich hoffe ihr wisst die Information zu schätzen. Ich habe danach noch 10 süße Tage für mich in Sydney, ohne Uni, ohne Essays und ohne Caspar (in aufsteigender Reihenfolge nach Stressfaktor sortiert). Da werde ich wohl mal auf Sonne hoffen und nochmal alle Strände gemütlich abgrasen, hab mittlerweile an jedem Strand einen Ansprechpartner kennengelernt der direkt da wohnt. Vielleicht werde ich ja sogar mal in die Museen in Sydney gehn! Ist aber wahrscheinlich zu intellektuell für mich. Und am 20.Dezember geht es dann nach Hause! Ich freu mich wirklich. Hoffentlich schneits. :-)

Das war mal ein kleiner Zukunftsplan. Jetzt mal ein bisschen zurückgeblickt. Ich hab ein paar schöne Essays geschrieben (Ich mag sie wirklich! Ich fühl mich auch jetzt viel sicherer für die Bachelorarbeit, hab immerhin...6 größere Essays/Reports insgesamt geschrieben, für alle musste man selbstständig nachforschen, hatte viel Freiheit in seinen Argumenten, musste darauf achten die Quellen richtig anzugeben etc...hat mir wirklich viel geholfen). Die Klammer ist ein wenig groß geworden, also ich wollte aufzählen was ich gemacht habe: Essays geschrieben, mit unserer WG rumgehangen, Pool&Gym&Sauna, Feiern gewesen (allerdings nicht zu viel, ich vermiss meine Metalcore-Clubs und Metalcore-Menschen!) und ich war ARBEITEN. Jaha! Hab für die gleiche Kellner-Agentur wie Caspar gearbeitet. Es war grandios. Hab natürlich bei den Bewerbungsgesprächen maximale Erfahrung geheuchelt, gute Referenzen angegeben (wer erinnert sich nicht an meine langjährige Barkeeper-Erfahrung im "Balou" in Osnabrück bei dem Supervisor "Josef Beckermann". Ja dann musste ich so ein wenig mit dem Tablett rumtanzen und so tun als wäre ich sozial. Einmal war ich auf einer Privatparty, da hat ein reicher Fettsack eine High Society Party geschmissen. Der hat sich 12 Kellner gekauft, 4 Models (die einfach nur zum rumstehen und gutaussehen da waren, unglaublich) und hat in seiner 4 Stockwerke Villa mit absurdem Blick auf den Hafen seine reichen Fettsack-Freunde und deren hardcore "Sex-and-the-City"-aufgetakelten Diven eingeladen. Das war so surreal. Die Arroganz sprudelte nur so aus der Stimmung der Party. Ich hab dann den Abend hauptsächlich damit verbracht lächelnd umherzulaufen und Champagner nachzugießen. Am Anfang hab ich Champagner auf dem Tablett verteilt, beim Empfang. Also. Es war mein erster Tag mit Tablett. Null Erfahrung. Alle denken ich hätte Erfahrung. Die Gläser waren unglaublich LANG, das heißt sie waren total wackelig auf dem Tablett. Ich hatte 6 davon auf dem Tablett. Und die Gläser haben 250 Dollar PRO STÜCK gekostet. 250 Dollar für ein verdammtes Champagner-Glas. Mitterweile sollte meine "reicher-Fettsack"-Metapher deutlich gezeichnet sein. Ja, jedenfalls baumele ich dann da so mit 1500 Dollar auf meinem Tablett rum. Ging erstmal gut! Irgendwann hab ich mich dann zu selbstbewusst gefühlt und hab dann mal spontan 500 Dollar fallen lassen. Jahaaa...hat Spaß gemacht :-) Ist nicht wirklich peinlich gewesen, das Putzteam ist total schnell und routiniert angerannt gekommen. Jedenfalls hab ich innerhalb von 2 Sekunden das 5-fache von meinem Lohn für 6 Stunden verbraten. Was haben die denn auch so teure Gläser....naja. :) (wurde mir natürlich nicht vom Lohn abgezogen!)

Und jetzt mal zum Titel des Blog-Eintrags: Thanksgiving. Wir wohnen hier ja mittlerweile mit 5 Deutschen, einem Franzosen, einer Kannadierin und einer USA-lerin. Und die New Yorker können nun mal nicht ohne Thanksgiving, also hat sie das mal organisiert. Wir haben uns dann so ein Essen zusammengezaubert (ich hab damit nicht viel zu tun gehabt, aber ich sage trotzdem mal "wir"), Leute eingeladen und wir haben uns gewichtelt! In schönen roten Weihnachtssocken. Macht man das Thanksgiving so? Ich weiß es nicht. Jedenfalls haben wir es gemacht. Hier sind Bilder:



Es ist angerichtet! Turkey, Nudelsalat, Cupcakes, Beef, Himbeernachtisch!


Unsere aktuelle WG! Jaaa meine Haare, ich war in Australien noch nie beim Friseur, das werde ich auch noch durchhalten. So lang waren sie glaube ich noch nie. Bin ein ziemlich harter Typ.


Die Wichtelung.



Die After-Show-Party.

So. Das war es dann für heute. Ist ja jetzt auch schon halb 4 nachts. Ich tippe mal mein vorletzter Eintrag.

Amadeus

Eastcoast bro!

Choice, eh!
Bastian und Jan waren auf nem Roadtrip! Mit 10 andern Menschen. Die Menschen waren meistens deutsch. Manche waren norwegisch. Die Gruppe startete mit 3 Autos von Auckland aus in Richtung Osten. Das Ziel war Gisborne... die erste Stadt auf der Welt die den Sonnenaufgang bestaunen darf! Auf dem Weg erlebten die tapferen Gefährten eine Menge doller Sachen. Meistens Strände. Erster Stop war bei Abrakebabra... war nicht so lecker. Aber guck selber.


Danach brach die Meute auf um eine Schlafstätte zu finden. Sie fanden diese an einem abgelegenen, idylischen und ein bisschen dreckigen Strand in der Bay of Plenty. Dort verbrachten Sie eine schöne Nacht mit nem Haufen Sternen und Wein mit Cola... hmmmm lecker! Dieser Strand war recht gemütlich! Hier unten sieht man Fotos von dem oben beschriebenen Gypsy-Camp. Die Flut endete gefühlte 32cm vor den Zelten.... hui! Da haben unsere Freunde ja noch einmal Glück gehabt!


Am nächsten Tag brachen unsere Helden auf um neue Weiten des Ostens zu erkunden. Sie verweilten schlussendlich in einem fernen Maori Städtchen in dem .... woll'n ma ma sagen... Sie nicht redlich willkommen geheißen worden sind. Aber am Ende des Tages fanden unsere müden Krieger noch Unterschlupf bei Mel und Joe. Zwei Hippies die ihr Haus offen stehen lassen und Backpacker willkommen heißen und dadrauf hoffen dass sie letztendlich bezahlen.... hehehe... vollidioten :) Ein recht schönes Backpacker in netter Lage.. mit netten Katzen und Hunden (Rottweiler und Schäferhund) und Plumsklo. Da nicht die ganze Bande unterkam wich ein kleiner Teil auf den nahe gelegene Scenic Lookout (Parkplatz) aus und verbrachte die Nacht in gemütlich hergerichteten Autos/Zelten.


Am darauffolgenden Morgen machte sich die illustere Truppe auf um den östlichsten Fleck der zivilisierten Welt zu begutachten. Dieser nennt sich East Cape und ist nicht fernab gelegen von dem oben erwähnten Maori Stätdchen. Hier unten eine Impression des dortigen exquisiten Ausblickes auf die östlichste aller Ostinseln (sogar östlicher als Rügen!).


Endlich erreichte dann die muntere Meute, welche mittlerweile um 4 Menschen geschrumpft war, ihre finale destination: Gisborne! Dort konnte man mit reichlich Strand, Sonne und Surfen ausspannen. Unseren Freunden gefiel es dort so gut dass Sie gleich 2 Nächte dort verbrachten. Folgendes Bild belegt Ihre weise Entscheidung.


Gerade feiern Bastian und Jan ihren letzten Abend in Auckland... naja fast den letzten .. man könnte auch sagen den vorletzten.
Ab Sonntag geht's dann ab auf die Straße... immer Richtung Süden! Um dann in ca. 3 Wochen nach Australien zu fliegen. Sweet as, mate!
Peace!

PS: Written while intoxicated :)